Kultur

Die Geschichte von Laupen

Das Gebiet zwischen Jura-Seen, Aare und Alpen war während der Zeit der römischen Herrschaft Teil Helvetiens und eher schwach besiedelt, Ödland eben, Üechtland. Die einzige Strasse, die Aventicum (Avenches) mit der römisch-keltischen Siedlung auf der Berner Engehalbinsel (Brenodurum) verband, überquerte die Saane nahe bei Laupen. Hier bot sich eine günstige Flusstraverse mit bequemem Aufstieg zur Hochebene des Forstes. Zudem sprang hier ein Felssporn aus Sandstein und Mergel gegen die Flussniederung vor, der sich ausgezeichnet als Wacht- und Wehrposten eignete. Am Fuss dieses Burgfelsens entstand eine kleine, unbefestigte Siedlung. Die ursprüngliche Erd-Holzburg (eine burgähnliche, meist von Wällen umgebene Verteidigungsanlage) wurde vermutlich vor dem Jahr 1000 – andere Quellen nennen 930 – als Teil der vormals alemannischen Befestigungslinie Sense-Saane-Aare erbaut. Im burgundischen Königreich war die Burg Laupen eine der Residenzen und diente während der zähringischen Zeit als Reichsfeste und Sitz eines Grafengeschlechts. Die Versteinerung der Burg und die Befestigung des Stedtlis erfolgte Ende des 12. Jahrhunderts. Die Grafschaft Laupen grenzte im Westen an die Grafschaft Oltigen, im Osten an die Herrschaft Grasburg, im Süden an die Grafschaft Ogioz (Greyerz) und im Norden an die Landgrafschaft Burgund. Die Grafschaft und spätere Herrschaft umfasste die Gebiete der Gemeinde Neuenegg, den Forst, Teile der Gemeinde Mühleberg, ennet der Saane Kriechenwil und ennet der Sense Bösingen, Noflen, und mindestens die ganze linke Talsohle der Sense. 1253 eroberten die Grafen von Kyburg Laupen. Nach deren Aussterben gerieten Festung und Herrschaft Laupen in den Machtkampf zwischen Habsburg und Savoyen (Grafenkrieg). Habsburg setzte sich durch und liess die Burg von Kastellanen, nach 1300 von einem Reichslandvogt verwalten. 1275 erteilte König Rudolf I. von Habsburg Laupen den sogenannten Freibrief, wurde damit reichsfrei und erhielt die gleichen Rechte wie die Stadt Bern ein Jahr zuvor. Das Stedtli war Festung, Grenz- und Brückenort und wichtigster Verkehrsknotenpunkt im Üechtland. 1310 vom deutschen König Heinrich VII. verpfändet, gelangte die Herrschaft 1324 als Reichspfand an Bern und wurde dessen erste Landvogtei. Es folgten gute Jahre. Berns primäres Interesse galt dem Saaneübergang. Es wurde eine neue, feste Saanebrücke erbaut. Die unzähligen Handänderungen, die Belagerung und Schlacht von 1339 und der andauernde Zwist zwischen Bern und Freiburg setzten Laupen jedoch mächtig zu. Mitte 15. Jh. schloss Bern mit Freiburg einen für letzteres günstigen Grenz- und Friedensvertrag. Laupen musste beträchtliche Gebiete an Freiburg abtreten. Durch diesen Landverlust und den Bau der neuen Brücken in Gümmenen und Neuenegg verlor Laupen an strategischer Bedeutung, was zu dessen Verarmung führte. Ohne Transitverkehr gingen dem Kleinstädtchen und dessen Bevölkerung Brückenzölle und wichtige Arbeitsplätze verloren. Man lebte fortan mehrheitlich von Ackerbau, Kleinhandwerk und etwas Gewerbe. Die nötigsten Flussverbauungen an Sense und Saane zum Schutz der Auen vor Laufwechseln und Hochwasser belasteten Laupen zusätzlich. Die Armut der Bevölkerung und die daraus folgende geringe Bautätigkeit trugen jedoch dazu bei, dass die Altstadt weitgehend erhalten blieb.

Ende des 18. Jh. erklärte Frankreich Bern den Krieg und besetzte das Waadtland. Die französischen Truppen wurden vielerorts begeistert als Befreier begrüsst. Nicht so in Laupen – in der Nacht auf den 5. März 1798 wurde ein Angriff der Franzosen abgewehrt.

Die Landvogtei Laupen wurde nach der 1803 zum Oberamt später zum Amtsbezirk, auf die Landvögte folgten Oberamtmänner, später Regierungsstatthalter. Die Festung Laupen bewährte sich ein letztes Mal im Sonderbundskrieg 1847.

Erst im ausgehenden 19. Jh. begann der wirtschaftliche Aufschwung Dank der Begradigung der Saane und Sense, dem Bau von Talstrassen sowie 1904 der Inbetriebnahme der Sensetalbahn. Zudem liess die Gründung von Industriebetrieben die Einwohnerzahl wieder anwachsen. Innovative, frühindustrielle, lokale Arbeitgeber, sogenannte Patrons schufen Arbeitsplätze und boten auch Auswärtigen Arbeit und Verdienst. Nach der Verwaltungsreform 1997 wurden verschiedene Bezirksämter nach Bern verlegt. Seit 2009 gehört der Amtsbezirk Laupen zum Verwaltungskreis Bern-Laupen und zur Region Bern-Mittelland. Am 21. Juni 2012 übergab der Kanton Bern das Schloss der «Stiftung Schloss Laupen».

Kurt Uebersax, 1925

Gesamte Geschichte Laupen

«Der Achetringeler» ist eine Chronik die seit 1926 ununterbrochen einmal im Jahr zum Jahresende erscheint. Es handelt sich um die älteste regionale Berichterstattung zur Lokalgeschichte im Kanton Bern.

Darin sind Artikel über geschichtliche, kulturelle, gesellschaftliche und wirtschaftliche Ereignisse und Gegebenheiten aus früheren wie auch heutigen Zeiten enthalten. Der Chronik-Charakter wird durch Jahresrückblicke von Körperschaften und Vereinen ergänzt. Der Achetringeler berücksichtigt die Region Laupen (früher Amtsbezirk Laupen), heute ergänzt durch das freiburgische Bösingen.

Die Titel aller bis heute erschienenen Artikel sind in einem elektronischen Schlagwortkatalog aufgeführt.

Alle Ausgaben von 1926 bis 2021 sind abrufbar.

Schlossfestspiele Laupen

29.08.2024 – 01.09.2024

Im August 2024 zieht mit den Schlossfestspielen Laupen ein kleines, feines Klassikfestival in die Senseregion ein. Auf dem Programm stehen Openair-Darbietungen über 4 Tage hinweg – 29.08.2024 – 01.09.2024 – im Schlossinnenhof mit kleinen Formationen von Quartett bis Kammerorchester. Dazu kommt ein exquisites kulinarisches Angebot.

Schlossmuseum

«Ohne Laupen kein Bern!» – Ein spannender Rundgang durch die wechselvolle Geschichte Laupens.

Am 2. September 2017 wurde das Museum Schloss Laupen eröffnet. Die Besucher sind begeistert. «Klein, aber fein», lauten die Kommentare. Die Ausstellung gefällt allen; denn sie ist anschaulich und kindertauglich gestaltet. Wer sich nicht mit dem Ansehen von Bildtafeln und Filmen begnügen möchte, findet zudem reichlich kompetenten Begleittext. Weitere Informationen finden Sie auf der Website.

Silvesterbrauch: das Achetringele

Wenn am Silvesterabend der Acht-Uhr-Stundenschlag verklungen ist, wälzt sich ein Zug wilder Gestalten vom Schloss hinunter ins Stedtli und durch Laupens Gassen. Voraus die Bäsemanne in Fellen und Holzmasken, auf den Schultern die langstieligen Wacholderbesen, begleitet von den Blaateremandli. Ihnen folgen die weiss gekleideten Glöggeler. Auf dem Läubli- und dem Bärenplatz bilden die Bäsemanne einen Kreis, der Anführer spricht den Silvesterspruch und den Neujahrswunsch, und unter dem Dröhnen der Glocken und Treicheln senken sich die Besen und fahren in die Reihen der Zuschauer:innen. Nach dem Umzug werden die Laupener Mädchen von den Bäsemanne und Blaateremandli verfolgt und mit den aufgeblasenen, streng riechenden Rindsblaatere verhauen, was schaurig dumpf durchs Stedtli dröhnt, aber kaum weh tut. Einst diente der Brauch dem Vertreiben böser Geister, heute ist er ein Fest für Auge und Ohr.

Kellertheater «Die Tonne»

«Die Tonne» Laupen, gegründet 1963, ist eines der ältesten und traditionsreichsten Kleintheater. Theater-Eigenproduktionen unterschiedlicher Ausrichtung und ein weit gefächertes Kleinkunst-Gastspielangebot mit Musik, Kabarett, Comedy, Literatur, Kinderprogrammen und anderem mehr sprechen Jahr für Jahr ein breites Publikum an.

Marktgasse 19, 3177 Laupen

KulturLa: Konzerte & Jazzmatinee

Seit 1972 veranstaltet der «Kulturelle Ausschuss Laupen» qualitativ hochstehende Konzerte von Klassik bis Jazz. Seit 1999 ist die Gruppe unter dem Namen KulturLa / Kultur Laupen als Verein organisiert. Im Winterhalbjahr stehen vier mehrheitlich klassische Konzerte auf dem Programm. Im August wird an einer Matinee im Schlosshof – bei Verpflegung und Getränkeausschank – traditioneller Jazz dargeboten.

Kino Laupen

Filmvorführungen sowie geschäftliche und private Events aller Art (Kinomiete).

Kino Laupen
Grabenweg 6
3177 Laupen
031 747 81 73 

Samhain

Jährlich am 31. Oktober

Musik und Tanz zu keltisch–irischer Musik im Rittersaal. Wenn der Tag auf einen Wochenendtag fällt zusätzlich mit Aktivitäten für Kinder und Erwachsene. Verpflegung und Getränkeausschank.

Mittelaltermarkt

Der Mittelaltermarkt findet normalerweise jährlich in der 2. Hälfte des Monats April statt. Das Mittelalterfest feierte im Jahr 2017 seine Premiere. Es ist ein Fest über mehrere Tage und wird im 3-Jahres-Rhythmus durchgeführt.

Erwachsenenbildung

Seeländische Volkshochschule

Die SVh garantiert Ihnen einen hohen Qualitätsstandard, der den Normen der Kantone Bern und Freiburg entspricht. Die SVh ist Partnerin für aktive Menschen, die persönlich und beruflich weiterkommen wollen. Die Kurse stehen allen Interessierten offen. Die Kurse führen wir im Freiburgischen- und westlichen Bernischen Seeland durch. Hier ist die SVh seit 1948 aktiv und orientiert sich an den sich stetig wandelnden Bedürfnissen unserer Teilnehmenden.

Geschäftsleitung

Cami Friedli, Murtenstrasse 1, 3206 Wallenbuch
Telefon 078 326 45 47
sekretariat@vhs-seeland.ch
www.vhs-seeland.ch

Bücher von Laupen

Die Schul- und Gemeindebibliothek Laupen hilft Ihnen sehr gerne weiter.

 

Schul- und Gemeindebibliothek
Mühlestr.30
3177 Laupen
031 740 10 74
bibliothek@laupen-be.ch
www.bibliothek-laupen.ch