Seit 1926 hält der «Achetringeler» fest, was die Region bewegt – historisch, gesellschaftlich und kulturell. Nun feiert die Chronik ihr 100-jähriges Bestehen und präsentiert eine Jubiläumsausgabe, die sowohl Rückschau als auch Zukunftsausblick wagt.
Laupen – Eine Region lebt nicht nur von ihren Menschen, sondern auch von ihren Geschichten. Seit einem Jahrhundert dokumentiert der «Achetringeler» jene Ereignisse, Entwicklungen und Schicksale, die Laupen und seine angrenzenden Gemeinden prägen. Was 1926 als lokaljournalistische Chronik begann, hat sich über Generationen hinweg zu einem Identitätsanker für die Bevölkerung entwickelt.
Zum Einzugsgebiet gehören neben Laupen auch Neuenegg, Mühleberg, Thörishaus, Bösingen, Kriechenwil, Golaten, Wileroltigen, Ferenbalm, Gurbrü und Münchenwiler – ein regionaler Lebensraum, dessen Wandel der «Achetringeler» seit 100 Jahren verlässlich begleitet.
Prägend für die Chronik ist nicht nur ihr Inhalt, sondern auch ihr Erscheinungsbild: Seit 1924 ziert ein Holzschnitt des Kunstmalers Ernst Ruprecht die Titelseite. Die Farbe wechselte jährlich – ein kleines, aber traditionelles Ritual. Für die Jubiläumsausgabe wagt die Redaktion jedoch einen Bruch: Erstmals erscheint die Titelseite in einem kräftigen Dunkelrot, speziell im Ein-Farben-Druckverfahren umgesetzt.
Während frühere Ausgaben jeweils 44 Seiten umfassten, legt die Jubiläumsausgabe deutlich zu: 60 Seiten zählt die diesjährige Chronik – 16 mehr als sonst. Insgesamt besteht die gesamte Reihe der durchnummerierten Ausgaben inzwischen aus über 3’000 Seiten regionaler Geschichte.
Ehre für ein Jahrhundert Engagement
Zum Jubiläum präsentiert eine Ausstellung in der Aula der Schule Laupen sämtliche 100 Ausgaben – 1000 Geschichten, wie der Titel verspricht. Für Hansruedi Kamber, Präsident der Herausgeberkommission, ist die Ausstellung ein sichtbares Zeichen der Wertschätzung:
«Sie ist gedacht als Dankeschön an all die engagierten Autoren, Redaktorinnen, Lithographen und Verslimacher, die seit vielen Jahren ehrenamtlich ihren Beitrag leisten», erklärt Kamber. «Ohne sie gäbe es den Achetringeler nicht.»
Die Ausstellung ist gleichzeitig eine Gelegenheit für die Bevölkerung, die Vielfalt und Tiefe der Chroniken neu zu entdecken. Trotz rückläufiger Verkaufszahlen blickt Kamber zuversichtlich nach vorn: Dank der Unterstützung von Gemeinden, Inserenten und privaten Gönnern sei der Fortbestand gesichert.
Ein wichtiger Schritt zur Zukunftssicherung erfolgt bereits 2025: Erstmals wird die Jubiläumsausgabe per PromoPost an alle Haushalte im Einzugsgebiet verschickt. Die Hoffnung dahinter ist klar – die Leserschaft soll wachsen, die Tradition weitergeführt werden.
Verankert in der Region, bereit für die Zukunft
Der «Achetringeler» ist mehr als eine Chronik: Er ist ein kollektives Gedächtnis, ein Bindeglied zwischen Generationen und Gemeinden. In einer Zeit, in der Informationen schnelllebig und digital geworden sind, steht er sinnbildlich für etwas Dauerhaftes – die sorgfältige Bewahrung regionaler Identität.
So blickt die Jubiläumsausgabe nicht nur zurück, sondern auch voraus: Sie stellt die Frage, wie lokale Berichterstattung in Zukunft aussehen kann und welchen Wert sie für eine Region hat, deren Menschen sich stark mit ihrer Heimat verbinden.
Zum 100-Jahr-Jubiläum zeigt sich: Der «Achetringeler» ist lebendig, relevanter denn je – und bereit für die nächsten 100 Ausgaben.
Gemeindeverwaltung Laupen
Thomas Dräyer, Gemeindeschreiber
Ausstellung
Zur Jubiläumsausgabe des Achetringelers findet in der Aula der Schule Laupen die Ausstellung 100 Ausgaben – 1000 Geschichten statt. Der Eintritt ist frei.
- Freitag, 21. November 2025, 17.00 Uhr – 21.00 Uhr
- Samstag, 22. November 2025, 11.00 Uhr – 17.00 Uhr
- Sonntag, 23. November 2025, 11.00 Uhr – 17.00 Uhr